Frage: Ich habe Probleme mit der Lebensdauer meiner 12 V Batterien. Ich muss sie alle 2 Jahre austauschen.
Antwort: Das ist häufig auf eine andauernde Tiefentladung der Batterien zurück zu führen. Bleibatterien, egal ob Flüssig, Gel oder AGM verschiedener Hersteller halten am längsten wenn Sie nicht unter typischerweise 50% entladen werden. Bei 200 Ah Batterien stehen also nur 100 Ah zur Verfügung. Werden die Batterien weiter entladen, altern sie schneller oder können durch Tiefentladungen weit unter 50 % auch zerstört werden. Das liegt in der Chemie der Bleiplatten begründet. Eine reine Spannungsanzeige ist hilfreich, aber nicht ausreichend um den „Füllstand“ der Batterie zu überwachen. Dafür gibt es spezielle Batteriemonitore, die über einen Shunt (Strommessfühler) die Lade- und Entladeströme der Batterie über die Zeit mitschreiben und so einen „Füllstand“ als Ah Wert angeben können. Um auf das 200 Ah Beispiel zurück zu kommen, Sie sehen also wenn die Restladung der Batterie auf 100 Ah zuläuft und können entsprechend eingreifen, wie z. B. den Motor starten um über die Lichtmaschine die Batterien wieder zu laden oder das 220 V Ladegerät an Landstrom anschließen. Eine weitere hilfreiche Funktion ist, dass Sie sehen können, wieviel Strom Sie aktuell verbrauchen. Wenn Sie von Bord gehen, reicht häufig ein Blick auf den Batteriemonitor und Sie sehen, ob alle Verbraucher ausgeschaltet sind und ggf. der Hauptschalter aus ist oder ob weiterhin ein Strom fließt, der manchmal durch Fehler in der Elektrik oder durch Kriechströme bei Seewasserkontakt entstehen kann.
Der Strommessfühler muss auf den maximal fliessenden Strom ausgelegt werden. Wenn die größten Verbraucher angeschaltet sind soll der Strom nicht überschritten werden. Das hat nichts mit der Ah Kapazität der Batterie zu tun, sondern nur mit den tatsächlich fliessenden Strömen. Wenn Sie also eine Ankerwinde mit 1200 W betreiben, fliessen 1200 W/12 V = 100 A. Dazu kommen weitere Verbraucher, die Sie hinzurechnen müssen, wie Positionslichter 2 x 25 W = 50 W /12V = 4,2 A und so weiter.
Die Ladeseite sollten Sie getrennt betrachten. Als Beispiel: Eine Lichtmaschine mit 90 A und ein 220 V Ladegerät mit 60 A. Wenn es vorkommen kann dass beide zusammen laden, reicht also ein 100 A Shunt nicht aus (90 A + 60 A = 150 A). Wenn Sie sicher nur eine der beiden Ladequellen eingeschaltet haben, ist ein 100 A Shunt für die Ladeströme ausreichend.
Suchen Sie sich jetzt einen Batteriemonitor aus, der für die Summe der Ladeströme sowie die Summe der Entladestöme (einzeln betrachtet) ausreichend ist, also etwas mehr Strom messen kann.
Achten Sie bei 24 V Batteriespannung darauf ob der Batteriemonitor auch für 24 V geeignet ist. Natürlich auch bei anderen Spannungen, die allerdings selten vor kommen.
Hier finden Sie Batteriemonitore für unterschiedliche Ströme und Spannungen.
von Matthias Busse
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